Schmehausen Hausnummer 9, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im Dezember 1983
Informant: Otto Wessel, Uentrop,
Hausstelle: Wilhelm Schwarte gnt. Löcke, Bauer, später Theodor Windhövel
Haus Nr.: 9
Standort: Bis 1902 (Abbruch)
Flurbezeichnung: Am Ostende, Flur 3. An der Südseite des Hellwegs, der heutigen Lippestraße und etwa 80m östlich der Einmündung Siegenbeckstraße, früher Lindenstraße. Linker Nachbar: Hausstelle Gastwirtschaft Horstmann/Kattenbusch, vormals Kothe Hausnr. 13.
Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, Hof. Ein 2-geschossiges, massives Wirtschaftsgebäude mit beiderseitigem Spitzgiebeldach in O/W Richtung; bläulicher Klinker
Es lag etwa 15m von der Straße zurück, hinter Grenzmauern O= Wohnteil; W= Dehle mit Stallungen, u.a. Kuhstall. Hauseingang, d.h. Haustür auf der Nordseite; Zugang über einen durch eine Mauer vom Hof getrennten, so genannten Stempad (Plattenweg) Dehlentür o. Vorschöpsel ebenfalls auf der og. Seite.
Maße: Länge ca. 20m Breite ca 12m
Das ehem. Ziegelfachwerkhaus brannte 1901 infolge Blitzeinschlag nieder. Hinter den Stallungen auf der Südseite des Hauses war in O/W Richtung ein Schweinestall angebaut, Massivbau mit Giebeldach.
Maße: Länge ca. 10m Breite ca. 5 m
Gleich dahinter stand noch ein Schuppen, eine Art Wagenremise, in O/W Richtung vor dem Bahngelände. Die Ruhr-Lippe-Eisenbahn führte hinter dem Hofgrundstück her und hatte beim Nachbarn Horstmann/Kattenbusch eine Haltestelle: Bahnhof Schmehausen
Eine Scheune hatte ihren Platz an der Hofeinfahrt rechts auf der Grundstücks/Straßengrenze. Hierbei handelt es sich um ein massives Gebäude mit Giebeldach in O/W Richtung; Toreinfahrt von der Straße her auf der linken Scheunenseite.
Maße: Länge ca. 12m Breite ca. 8m
Zufahrt: Direkter Anlieger des Hellwegs, heute Lippestraße.
Geschoßhöhe: Unten 2,40m und oben 2m
Größe: 15 ha, 41 ar, 43 qm um 1940
Viehhaltung um 1940/50: 7 Kühe; 8 Jungvieh; 20 Schweine; 18 Ferkel; 2 Sauen; 30 Hühner; 2 Pferde. Dazu Hofhund und Katzen
Sonstiges: Ein (Zieh )Brunnen lag auf der Südseite des Hauses, etwa 6m vom Haus entfernt. Der Hausgarten war auf der Südseite des Hauses angelegt. Ein Hausteich lag auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Backofen, in dem Brot gebacken und Obst getrocknet wurde, befand sich im südlichen Stallgebäude. Er war bis etwa 1950 in Betrieb.
Laut Stadtarchiv Hamm, Akte Amt Rhynern, Nr. 583, war um 1822 Erbherr bzw. Eigentümer des Hofes: Freiherr von der Recke, Uentrop, Schmehausen, Hsnr. 9, Gebäude: Wohnhaus, Scheune, Backhaus, Bewohner: Loecke, Witwe
Am 18. März 1957 wurde die Hausstelle von der VEW Dortmund aufgekauft.
Familie Theo Windhövel erwarb im Kreis Soest, d.h. südlich der Stadt, den landschaftlich schön gelegenen „Luisenhof“ und siedelte nach dort über.
Kurze Familiengeschichte:
Wilhelm Schwarte gt. Löcke, Bauer, geb. 04. Dez. 1877, gest. 20. April 1955 verh. oo 07. Nov. 1917 mit Wilhelmine geb. Blanke gt. Tabrauk, Schmeh., geb. 09. April 1895, gest. 30. Nov. 1971
Nachfolger: Theodor Windhövel, Bauer aus Beckum, geb. 13. Juli 1920, verh. 00 31. Juli 1950 (A) mit Luise Henriette geb. Schwarte gt. Löcke, verwitwete Walther, geb. o2. April 1922
1. Ehe mit Helmut Walther aus Uentrop, Hsnr. 105, geb. 25. Juni 1921 gefallen Juni 1944 als Soldat verh. oo 6. Mai 1944, i. Schmeh. Hsnr. 15.